DIE POST schliesst - Wetziker erkämpfen sich wenigstens eine minimale Postversorgung!

Der GELBE RIESE bleibt auf Gewinn aus und reduziert dazu die Kosten massiv

Im Jahr 2016 hat die schweizerische Post (welche übrigens in vielen Bereichen nach wie vor als Monopolistin agieren darf) 645 Millionen Franken verdient. Damit dies auch schön so weitergeht, müssen die Kosten weiterhin massiv reduziert werden. Die Presse recherchierte: Susanne Ruoff bekennt in einem internen Schreiben: "wir gehen von einer Reduktion der Sach- und Personalkosten in der Höhe von 30% aus".

In diesem Kontext will DIE POST natürlich auch bei ihrem Kahlschlag der heutigen Poststellen voll auf Kurs bleiben. So auch in Wetzikon.

In Wetzikon verschwinden drei von vier Poststellen definitiv

Nachdem bereits die Poststelle Robenhausen geschlossen wurde, verschwinden nun auch die Poststellen beim Gemeindehaus und die Poststellen in Kempten definitiv. Zwei weitere Schalter in der Poststelle beim Bahnhof sollen da als Ausgleich genügen (wir informierten bereits darüber). Wie sich dies für jemanden z.B. in Ettenhausen anfühlt, ist in Bern natürlich schwierig abzuschätzen. Wir meinen: Service Public fühlt sich anders an!

Dank Petition wenigstens noch eine minimale Postversorgung für Wetzikon erreicht

Stefan Burch, Gemeinderat EVP, lancierte unter der Federführung EVP/CVP eine Petition, welche - mit Ausnahme der FDP - von allen Parteien und vielen weiteren Organisationen getragen wurde. So kamen 3329 Unterschriften von Wetzikerinnen und Wetziker zusammen, welche in der Konzernleitung der Post in Bern gehört wurden (wir berichteten).

Natürlich sind wir enttäuscht darüber, der Wetziker Bevölkerung die Poststelle Kempten oder Oberwetzikon nicht erhalten zu können, da die Post an ihrem harten Schliessungsprojekt festhält. Niemand, der auch nur halbwegs die Verkehrswege in Wetzikon kennt, kann das Festhalten an einer einzigen Poststelle in Unterwetzikon verstehen. Was da die Post "als Entgegenkommen" verkauft, kann nicht wirklich befriedigen. Sie überlässt letztendlich die Probleme einfach der Stadt! (s. auch ZO-Bericht)

Trotz dieser Enttäuschung: vergessen wir nicht was wir dank dem Mitwirken vieler Wetzikerinnen und Wetziker erreicht haben:

- Die Poststelle Kempten bleibt 4 Monate länger geöffnet als vorgesehen und zwar bis die Bautätigkeit an der Usterstrasse abgeschlossen ist.

- In Kempten gibt es dank unserer Intervention einen My-Post-24h-Automat

- In Kempten wird das Apothekerteam ab November für 2 Monate von einer Posttrainerin eingearbeitet damit ein möglichst guter Service für Postkunden bereitgestellt werden kann. Diese lange Einarbeitungszeit ist in der Schweiz ein Novum!

(s. auch Beitrag im ZO).

Wohin es mit dem Service-Public 'unsere Post' letztendlich gehen soll, können wir Wetzikerinnen und Wetziker nicht alleine beeinflussen. Diese Diskussion müssen wir gesamtschweizerisch führen. Trotzdem sind wir froh, nicht einfach 'tatenlos dagestanden zu haben' und danken an dieser Stelle allen Mitwirkenden für die tolle Unterstützung!

Im Namen aller Unterstützer

Ursi Cossalter

EVP Wetzikon